Der Hexentanzplatz bei Thale ist ein uralter Kultplatz (Walpurgisnacht) der bereits in vorgeschichtlicher Zeit genutzt wurde, was sich über die Zeit der germanischen Völker fortsetzte und bis ins Mittelalter reicht. Schon damals wussten die Menschen die außergewöhnliche Lage und die damit verbundene Fernsicht zu nutzen und zu würdigen. Später wurde der Hexentanzplatz Ausflugsziel und touristische Attraktion mit Tiergarten.
Dass dieser Platz auch prädestiniert ist, eine Naturbühne zu errichten, erkannten Ernst Wachler und Erich Papst bereits um 1900. Das am 8. Juli 1903 gegründete Bergtheater ist eine der ältesten Naturbühnen Deutschlands. Die 1350 Sitzplätze sind halbkreisförmig angelegt und bieten einen weiten Blick ins Tal.
Nach mageren Anfangsjahren folgten insbesondere von 1926 bis 1932 glanzvolle Zeiten. Dann wurde das Theater von den Nationalsozialisten 1937 geschlossen. Mit der Gründung der Städtischen Bühnen Quedlinburg 1945, in die das Bergtheater als Spielstätte eingegliedert wurde, fand ein erfolgreicher Neubeginn statt. Nach der Wiedervereinigung übernahm 1992 die Stadt Thale das Bergtheater.
Auch die zu DDR-Zeiten errichteten künstlichen Bauten wurden inzwischen wieder entfernt, eine Naturkulisse prägt jetzt die Bühne.
Das Repertoire ist heute breit gefächert, Oper, Operette, Schauspiel, Musical, Kinder- und Jugendtheater sowie Konzertveranstaltungen, dass Harzer Bergtheater bietet für jeden Geschmack etwas.
© Fotos und Text Bernd Sternal 2011